Pressemitteilung des Landkreises


Trotz weiterer Funde von Japankäfern in Basel, Riehen und auch Freiburg wurde im Landkreis Lörrach bisher keine Population der invasiven Art festgestellt. 2025 wurden vereinzelte Japankäfer im Landkreis in Lockstoff-Fallen gefunden, dabei handelt es sich um sogenannte „Hitchhiker“ oder „Blinde Passagiere“.

Jetzt im Herbst endet die Flugzeit des Japankäfers, der vorwiegend zwischen Juni und August unterwegs ist. Für eine generelle Entwarnung im Landkreis ist es dennoch zu früh. Denn Eier und Larven (Engerlinge) des Japankäfers können je nach Temperatur und Witterungsverhältnissen bis zu zwei Jahre im Erdboden überwintern. Aus diesem Grund gelten die Maßnahmen zur Bekämpfung des Käfers mindestens drei Jahre seit dem letzten Käfernachweis.

Bis zum erneuten Beginn der Flugzeit können nun wieder vom 1. Oktober bis 31. Mai Grünabfälle wie gewohnt aus den Befalls- und Pufferzonen herausgebracht werden. Auf den Grünabfall-Annahmeplätzen in Weil-Haltingen, Lörrach-Salzert und Inzlingen gelten ab 1. Oktober wieder die alten Annahmezeiten und üblichen Annahmemengen. Die eigens eingerichteten Häckselplätze in Grenzach-Wyhlen (Degussaweg und Im Rippel) schließen ab 1. Oktober und werden zum kommenden Juni wieder eröffnet.

Wegen möglicher Eier und Engerlinge im Boden ist es ganzjährig verboten, Erdmaterial vom Oberboden bis 30 cm Tiefe aus den definierten Befalls- und Pufferzonen heraus zu transportieren. Ausnahmegenehmigungen können vom Fachbereich Landwirtschaft & Naturschutz beim Landratsamt Lörrach unter bestimmten Voraussetzungen erteilt werden. Das Monitoring des Käfers wird im nächsten Sommer im Landkreis Lörrach fortgesetzt.

Hintergrundinformationen

Der Käfer hat Ähnlichkeit mit seinen heimischen Verwandten, den Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfern, ist aber mit nur 7-11 mm Länge deutlich kleiner als diese. Die erwachsenen Käfer fressen an Blättern, Blüten und Früchten von über 300 verschiedenen Pflanzenarten, darunter Zier-, Obst- und Kulturpflanzen. An den Pflanzen bleiben oft nur die Gerippe der Blätter zurück. Betroffen sind unter anderem Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Buche oder Eiche. Durch den Fraß werden die Pflanzen stark geschwächt oder sterben ab. Die Larven des Japankäfers schädigen vor allem Wiesen und Rasenflächen durch Wurzelfraß. Der Japankäfer gilt sowohl in der Europäischen Union als auch in der Schweiz als Quarantäneschädling. Seine Etablierung und Ausbreitung sollen mit allen rechtlich möglichen Mitteln verhindert werden.

Für Menschen und Tiere ist der Schädling jedoch ungefährlich. Nach Basel kamen die Engerlinge des Käfers vermutlich durch Rollrasen.

Mehr Infos zum Japankäfer unter www.loerrach-landkreis.de/japankaefer. Dort ist auch die aktuell gültige Allgemeinverfügung zur Bekämpfung des Japankäfers verlinkt.